Sonntag, 21. Dezember 2014

Ein Teil Südafrikas



World AIDS Day

Am 1.12. war der World AIDS Day und da das Kinderheim, in dem zwei von uns Freiwilligen arbeiten, hauptsächlich Kinder beherbergt, deren Leben von HIV stark beeinflusst ist, wurde ein großes Fest und ein "AIDS-walk" veranstaltet. Wir wurden eingeladen, durften mitlaufen und sollten etwas beim Catering helfen.
Die Veranstaltung war ein großer Erfolg, viele Menschen kamen um das Kinderheim zu unterstützen und sich tolerant, der doch noch sehr umstrittenen Krankheit zu zeigen. Man konnte beispielsweise auch genau vor Ort einen Bluttest machen um sich testen zu lassen, ob man HIV positiv ist oder nicht. Viele Menschen haben hier natürlich Angst vor den Ergebnissen und lassen sich deswegen gar nicht erst testen, was nicht unbedingt der beste Weg einer allgemeinen Verbesserung ist.
Es gab außerdem einen großen Gottesdienst in einem Festzelt, bei dem verschiedene Gemeinden der Umgebung vertreten waren. Immer wieder stimmten verschiedene Menschen aus dem Publikum plötzlich ein Lied an und sofort  stimmte die ganze Versammlung mit ein, stand auf und tanzte zur Musik. So etwas wäre in Deutschland einfach niemals passiert, die Unterschiede in den Kulturen sind immer wieder sehr faszinierend, wunderschön und atemberaubend.
Insgesamt war es ein sehr besonderer Tag für mich, da man sich sehr verbunden mit dem Kinderheim fühlte und somit Teil der südafrikanischen Kultur wurde.

"AIDS- walk"

...windig wie immer


"Love yourself"

Donnerstag, 18. Dezember 2014

Allday Life



Immer wieder werde ich gebeten, doch mal meinen Blog zu aktualisieren. Auf die Antwort, dass momentan nichts so SUPER Spannendes passieren würde kommt dann, ich könnte doch einfach mal meinen Alltag beschreiben. Für mich ist dieser zwar nicht spektakulär, sondern einfach "alltäglich", doch für andere vielleicht doch etwas interressant. , also ein bisschen was zu meinem Alltagsleben in der Schule...


Wir machen uns morgen zu ganz gewöhnlichen Schulzeiten auf den Weg und fahren mit unseren zwei Autos ungefähr 20 Minuten zur Schule. Sobald man ins Twohnship kommt breitet sich ein heimatliches Gefühl in einem aus und es fühlt sich an, als wäre man in einem zweiten Zuhause angekommen. Das klingt vielleicht etwas übertrieben oder auch unrealistisch, da wir uns im Township ausschließlich im Auto fortbewegen können und auch nicht großartig außerhalb unserer Schulen umherfahren, doch trotzdem hat man langsam eine immer größer werdende Verbindung zu diesem Platz aufgebaut.
Wir lassen uns also gegenseitig an den Schulen raus, besprechen wer wann Schluss hat um wieder nach Hause zu kommen und dann gehts los.
Stundenplan checken, erste Klasse aufsuchen, den Lehrer zum 274628 Mal daran erinnern, dass wir jeden Tag zu dieser Zeit seine Klasse haben und ab mit 40 strahlenden Gesichtern aufs Sportfeld.
Wie schnell es dann wirklich zum Beginn der Stunde kommt hängt sehr von den Klassen ab. Natürlich von der Jahrgangsstufe, aber auch davon, wieviele Quatschköpfe man in der Klasse hat, die dann noch die Bälle klauen müssen, eine Show abziehen müssen oder mit Freunden "kämpfen".
Wir bauen unsere Sportstunden meist so auf, dass wir mit einem Aufwärmprogram beginnen, welches je nach Alter, aus Spielen, Laufeinheiten oder Zirkeltraining besteht. Danach folgt eine kurze Dehneinheit und schließlich spielen wir verschieden Spiele. Diese ergeben sich meist aus den Wünschen der Kinder oder wir probieren neue Spiele aus. Neuerdings versuchen wir immer ein paar Vertrauensübungen mit einzubringen, wie beispielsweise sich mit geschlossen Augen nach Hinten falls lassen und von einem Partner aufgefangen werden. Die Kinder haben sehr viel Spaß daran, probieren sich selbst aus und sind überrascht wie sehr sie sich doch auf ihre Freunde verlassen können.
Die Sportstunden enden meist sehr abrupt, da niemand, weder Kinder noch Lehrer eine Uhr besitzen und man sich komplett auf das Geräusch eine Kuhglocke verlässt, die auch gerne mal zu sehr unterschiedlichen Zeiten von einem über das Schulgelände laufenden Kind geläutet wird. Dann bringen wir die erste Klasse zurück, holen uns die nächste und das gleiche Spielchen beginnt von vorne. Das klingt jetzt vielleicht etwas eintönig, doch die Kinder sind so unterschiedlich und man hat mit jeder Klasse in jeder Stunde neue kleine Highlights. Auch wenn es für uns manchmal langweilig wird zum zehnten Mal am Tag Fischer Fischer zu spielen, sind es natürlich immer neue Kinder und für sie ist es dann zum ersten Mal am Tag.
Insgesamt hat sich unsere Verbindung zu den Kindern natürlich in den letzten knapp vier Monaten extrem verstärkt. Wenn wir zum Beispiel krank waren oder ein Meeting hatten und deswegen nicht kommen konnten, rennen uns am nächsten Tag enttäuschte Gesichter entgegen und fragen, ob wir sie gestern vergessen hätten. In solchen Momenten ist es immer wieder unvorstellbar diese kleinen Kids jemals verlassen zu müssen..

Auch ist es immer wieder schön zu sehen, wenn selbst die großen und sonst ach so coolen Jungs mal nicht so cool sind und dich mit ausgebreiteten Armen begrüßen, weil sie eine Umarmung haben wollen. Oder weinend im Klassenraum sitzen, weil sie Ärger von ihren Eltern bekommen haben und unglaublich dankbar sind, wenn man sich neben sie setzt und einfach in Arm nimmt oder ein bisschen mit ihnen redet, anstatt sie anzumachen, dass sie zu alt seien um zu weinen.
Andererseits hat man natürlich aber auch die ganz Kleinen, die einem immer wieder ihre Süßigkeiten und Chipsfinger in Mund stecken, nicht satt werden uns als ihre Frisierpuppen zu benutzen und immer noch herzerwärmend niedlich sind. Da steht dann so ein kleines vierjähriges Mädchen hinter einem, kann eigentlich kein Wort Englisch sprechen, flechtet mir die Haare und fängt an zu singen "I'm a Barbiegirl in a Barbieworld...".
So sehr die Kleinen einen auch manchmal nerven, sobald man sie Samstag und Sonntag nicht gesehen hat, vermisst man sie aus vollem Herzen.





Sonntag, 16. November 2014

Christmas is coming




Auch hier gibt es endlich die ersten Schokoweihnachtsmänner zu kaufen, die Malls leuchten vor lauter Sternen und Weihnachtsbäume werden an den Straßenrändern aufgestellt.
Also müssen auch wir uns etwas der vorweihnachtlichen Stimmung anpassen und beginnen mit den Kindern der gesamten Grade 4 Weihnachtskarten zu basteln. Diese werden dann nach Deutschland an eine Partnerklasse geschickt und wir bekommen im Austausch deutsche Weihnachtskarten zurück.
Die Kinder waren super aufgeregt und fleißig dabei, auch wenn es lange dauerte bis nicht auf jeder zweiten Weihnachtskarte stand "I love Leonie and Johanna" oder "For my friends, Leonie and Johanna", doch die meisten Karten sahen schließlich recht weihnachtlich aus und waren mit ihrem Weihnachtsalltag beschrieben.
Mal hoffen, dass die Karten wirklich das kalte Deutschland erreichen und auch die deutschen den Weg ins sommerliche PE finden!

"Looki, looki teacher"

First try



Mal wieder kam alles anders als gedacht




Vor einiger Zeit wurden wir zum ersten Mal von einer Arbeitskollegin von Leona zu ihr nach Hause ins Township und vor allem in die Kirche eingeladen. Wir waren alle sehr aufgeregt, was uns wohl bei unserem ersten Besuch in einer afrikanischen Kirche und dann gleich im Township erwarten würde. Wir rechneten fest mit einer gefüllten Kirche, einem Pastor, viel Gesang und der allgemeinen afrikanisch bekannten Euphorie.
Doch schon auf dem Weg, wir gingen durch verschiedene Gebäude der Uni, wunderten wir uns wo denn die schöne alte Kirche wohl sein mag, auch hörten wir keinen Gesang oder trafen andere Menschen, die auch in die Kirche wollten. Letztendlich landeten wir in einem kleinen Hörsaal der Uni, mit einem Beamer in der Mitte und 6 weiteren Menschen. Die Enttäuschung war groß, nun hieß es also 3 Stunden schlechte Liveübertragung aushalten, bei der man kein Wort verstand und versuchen nicht einzuschlafen...
Wir haben es alle geschafft! Und am Ende war es dann doch noch ganz nett, da wir natürlich gleich ein ganzes Fotoshooting mit dem "Pastor" machen mussten.
Im Anschluss ging es zu Fragrance nach Hause und wir durften endlich mal wieder richtig gutes Essen wie Zuhause von Mama genießen. Nebenbei lief die ganze Zeit der Fernseher, was wir erst etwas irritierend fanden, doch nach einiger Zeit gewöhnte man sich auch daran. Fragrance lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern seit kurzem in einem der neuerbauten "Regierungshäuser", welche jedoch auch kein fließend Wasser oder Strom besaßen. So wurde Leona und mir, als wir nach einer Toilette fragten, ein Eimer hingestellt und Klopapier in die Hand gedrückt, naja mal wieder eine Erfahrung reicher.
Insgesamt war der Besuch trotz der "Kirche" sehr schön und spannend, es zeigte uns mal wieder in Südafrika ist alles anders, als man es erwartet...

Aus der Haustür von Fragrances Haus

Sie hat es nicht ganz geschafft..

Gesamte Kirchengemeinschaft

Montag, 20. Oktober 2014

Spinathon & First Road Trip



 Es gibt so soviel zu erzählen, dass ich garnicht weiß wo ich anfangen soll.. am besten wohl der Reihe nach.
Letzten Donnerstag ging es für alle Freiwilligen vom Asc nach East London um beim 48hours Spinathon zu helfen. Der Spinathon ist eine Charityveranstaltung, welche seit mehreren Jahren von unserem Mentor Brett Armstrong organisiert wird um Geld für beispielsweise das Child and Youth Care Centre (Kinderheim in East London) zu sammeln. Hierbei ging es darum die 67 Spinningbikes möglichst 48h zu besetzen und mit einem Startgeld von 50R pro Stunde das Heim zu unterstützen. Unsere Aufgabe war dabei, die Menschen zu motivieren, für gute Stimmung zu sorgen, Wasser, Kaugummis und Preise zu verteilen, sowie natürlich selbst zu fahren. Wir hatten unglaublich viel Spaß und machten uns mit Limbo, Modelwalks, tanzen, Humba, akrobatischen Einlagen und vielem mehr gerne auch mal zum Deppen. Vor allem die Nachtschichten waren sehr anstrengend, wenn man dann um 12 Uhr nachts komplett verschlafen in die Halle kam und bis 3 Uhr irgendwelche Fremden auf Fahrrädern bespaßen sollte, doch es ging und war um einiges witziger als erwartet. Auch das Fahren selbst stelle sich als überraschend cool heraus, und man merkte erst richtig wie wichtig die Motivation von uns Freiwilligen war, da sie einen wenigstens etwas von seinem immer mehr schmerzenden Po ablenkten.
Insgesamt war es ein tolles Wochenende, auch wenn man teilweise an seine Grenzen stieß, lernten wir doch über unsere eigenen Schatten zu springen und verließen glücklich mit wunden Hintern die Halle.

La-Ola-Welle




Macarena die 52738


Im Anschluss ging es dann gleich in die Drakensberge, unser erster URLAUB wuhu!
Nach einem kurzen Zwischenstopp in Kokstadt, einigen Kühen und Pferden auf den Straßen und wunderschöner Landschaft kamen wir dann am Montag heile bei unserem Backpackers in der Nähe von Bergville an. Dann hieß es Zelte aufbauen und die Gegend erkundigen...
Am nächsten Tag sind wir dann in den Royal Natal National Parc gefahren und haben da eine ca. 6 stündige Tour gemacht, die aber durch einige Trink-, Kletter- und Schwimmpausen erheblich in die Länge gezogen wurde. Die Landschaft war wunderschön und unsere erste Begegnung mit Baboons (Pavianen) bildete den Höhepunkt, obwohl wir doch recht froh waren, als wir heile an ihnen vorbei kamen, da diese gerne recht aggressiv werden können.

Für Mittwoch hatten wir uns die Kulisse des Amphitheaters als Ziel ausgesucht. Das Amphitheater gilt als die spektakulärste Sehenswürdigkeit in den Drakensbergen und das wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Die Frau vom Campingplatz meinte zwar, dass man diese Tour nicht ohne Guide bewältigen könnte und erst recht nicht mit unseren sehr tief gelegenen VW Polos, doch das stärkte unser Ego nur noch mehr. Wir starteten also gut ausgerüstet mit großem Rucksack und einem noch größerem Selbstbewusstsein am frühen Morgen, letzteres schwand dann nach den ersten 2 Stunden Fahrt immer mehr. Schlaglöcher über Schlaglöcher und steile Kiesberge, doch wie auch immer gelangten wir nach knapp 4h Fahrt endlich an den vorgesehenen Parkplatz. Die unglaubliche Aussicht baute unser Selbstbewusstsein und unsere Vorfreude sofort wieder auf und auch der gefühlte 28729 km/h starke Wind konnte uns nichts anhaben. Wir stiefelten also fröhlich zu 9. los, obwohl wir leider bald bemerkten, dass Nike Free Turnschuhe vielleicht nicht gerade das beste Schuhwerk für eine Klettertour am Fels war, aber was wäre schon eine Wanderung ohne ein bisschen Risiko. Trotzdem schafften wir es bis auf 3180 Höhenkilometer und hatten den Ausblick unseres Lebens, es ging gerade um die 980 m runter und wir standen (auf dem leider ausgetrockneten) zweithöchsten Wasserfall der Welt.
Die Safaritour am Freitag war dann noch der krönende Abschluss unseres wunderschönen und sehr eindrucksvollen Urlaubs, doch da lass ich mal die Bilder für mich sprechen...

knapp 3000 Höhenmeter

Afrikabäume




P.S. Hierbei noch ein ganz großes Dankeschön an Leona und Jonas, unsere zwei fleißigen und tollen Fotografen :)

Impalas

Zebras

Schwarzes Rhino

Das Beste!

Freitag, 26. September 2014

The Real South Africa


Gestern hat uns unsere Schulleiterin gezeigt, wo die Kinder von unserer Schule eigentlich Zuhause sind. Wir sind einfach nur um zwei Ecken gebogen und plötzlich waren wir im tiefsten Towhnship. Unglaublich wie nah diese Gegend unserer Schule ist, die, wenn natürlich auch nicht mit einer privaten Schule zu vergleichen, doch sehr gut und relativ modern ist.
Das Zuhause der Kinder ist also eine unbeschreiblich große Area, bestehend aus Wellbelchhütten, zusammengenagelten Brettern und MÜLL. Überall liegt Müll herum, auf den Straßen, in den Häusern und die Kinder spielen darin. Wir konnten uns einfach nicht vorstellen wie Menschen generell und vor allem die Kids, die man aus der Schule kennt, so leben können. Doch wir haben sie gesehen, wie sie nach der Schule nach Hause gelaufen sind, in Schuluniform und mit Rucksack bepackt durch den Müll zu den Baracken.
Die Häuser bestehen meistens aus nur einem Zimmer, in dem dann alle Geschwister, Tiere und Eltern zusammen schlafen. Alle Familien sind  ziemlich groß, bestehend aus mindestens 3 Kindern, meistens gibt es jedoch zwischen 5 und 9 Kindern. Das heißt die Kleinen sind immer dabei, wenn ihre Geschwister gezeugt werden, wenn die Eltern betrunken sind oder wenn jemand geschlagen wird, es gibt keine Rückzugsmöglichkeit. Außerdem wurde uns erklärt, dass die wenigsten Häuser eigene Toiletten oder Wasser besitzen, es gibt also Baracken und öffentliche Wasserhähne für mehrere Straßen. Von Elektrizität haben die meisten noch nie gehört...
Dieser Ausflug war sehr eindruckvoll und wichtig für mich. Natürlich wusste man, dass die Kinder alle aus dem Township kommen und dass es ihnen Zuhause nicht so gut geht, wie in der Schule. Doch in diesem Ausmaß hatten wir beide es nicht erwartet. Die Schuluniform verdeckt die Armut und dadurch, dass alle Kinder Essen in der Schule bekommen, Bücher und die allgemeine Schulausbildung kostenlos ist, sind die schrecklichen Verhältnisse nicht immer präsent.
Jetzt kann ich die Kleinen nur noch mehr bewundern, wie fröhlich, offen, motiviert und lebendig sie sind, obwohl sie aus nahezu unmenschlichen Wohnverhältnissen kommen. Ich neige immer mal wieder dazu die Kinder in Südafrika mit den deutschen Kindern zu vergleichen (auch wenn das natürlich schwierig ist) und es fällt immer wieder auf, wie viel lebensfreudiger diese Kinder sind, obwohl sie soviel weniger haben.
Außerdem hat mich der Trip nur noch mehr in der Bedeutsamkeit meiner Arbeit bestärkt, darin den Kindern Liebe und Aufmerksamkeit zu schenken und sich ihrer anzunehmen. 

Das Zuhause aller unserer Kinder

Eine noch relativ "gute" Hütte



Die betrübte Stimmung hielt jedoch nicht lange an, da an den letzten beiden Tagen der Heritageday gefeiert wurde. Der Heritageday ist ein nationaler Feiertag (24.09.), bei dem die Südafrikaner ihre Kultur und die Vielfalt ihrer Traditionen und ihres Glaubens feiern.
An unserer Schule hatten verschiedene Grades Präsentationen, Tänze und traditionelles Essen vorbereitet. Es wurde jedoch nicht nur die eigene afrikanische (in unserem Falle: Xhosa) Kultur, sondern auch die englische (weiße) und die indische Kultur vorgestellt und gefeiert. Die Kinder und Lehrer verkleideten sich also als:
- Afrikaner, in traditionellen Gewändern mit Kopf- und Halsschmuck und bemalten Gesichtern
- Inder, in Tücher gewickelt und mit Punkten auf der Stirn
- Engländer, die Mädchen in Highheels und Kleidchen und die Jungs im Anzug
Leonie und ich wurden traditionell afrikanisch verkleidet und bemalt, damit wir wenigstens einmal "Real Africans" seien, wie die Kinder es nannten. Schließlich gab es eine europäische, eine indische und eine Xhosa Hochzeit, mit jeweils unterschiedlichem Tanz und Gesang. 

"Real Africans"


Präsentation der afrikanischen Kultur (Grade 7)

Gemeinsames Tanzen



Eine traditionelle Xhosa Hochzeit läuft so ab, dass die Frau und der Mann von viel Gejohle und Gesang begleitet, getraut werden. Dabei wird die Frau von ihrer und der Mann von seiner Familie besungen. Es geht darum, dass nun all die Sorgen und Probleme, die diejenigen Familien haben auf ihren Schultern liegen. Danach muss die Frau sich auf den Boden setzen und wird in ein Tuch eingehüllt und die versammelte Gemeinschaft betet für das neue Paar. Die Frau bekommt außerdem, wenn sie auf dem Boden sitzt, einen neuen Namen. Dieser Name ist von nun an ihr einziger Name und ihr Geburtsname darf nicht mehr verwendet werden. Anschließend muss die Frau für alle Gäste und besonders für die Familie ihres Mannes Tee kochen, erst dann darf sie sich zurück ziehen und ausruhen.

Ich weiß das alles so genau, da ich die Braut war und die ganze Zeremonie durchlaufen durfte!


Die süßeste europäische Hochzeit 


English Ladys
Indian Girl



Mein Ehemann
Neue Namensgebung, leider schon wieder vergessen :(
Eingehüllt in Decken, die einen vor den Sorgen der Familien schützen sollen




Montag, 15. September 2014

Wochenende genießen

Am Samstag war ein Tournament an unserer Schule, bei dem fünf verschiedene Schulen in verschieden Sportarten gegeneinander angetreten sind. Die Jungs spielten in den Altersklassen von U9, über U11 bis U13 Fußball und die Mädchen spielten Netball. Wir wurden von unserer Schulleiterin eingeladen ein Team zu coachen und selbst im Lehrerteam mitzuspielen, wobei jedoch leider nur aus ersterem etwas wurde. Insegesamt war es eine tolle Veranstaltung, die Lehrer waren sehr stoz und die Kleinen super motiviert dabei.
Als wir heute Morgen in die Schule kamen, trafen wir auf eine große Versammlung auf dem Schulhof, bei der wir erfuhren, dass unsere Schule einfach ALLE Pokale abgeräumt hatte. Die Lehrer waren ganz aus dem Häusschen und manche Kinder fingen sogar an zu weinen..


 
Unsere Jungs


Später am Nachmittag war ich dann das erste Mal am Strand, es war einfach nur wunder, wunderschön!

Summerstrand, Nelson Mandela Bay

Sonntag ging es dann (für viele von uns zum ersten Mal) zum Paintball! Nachdem man die erste halbe Stunde den Psychohorror im Busch überstanden hatte, fing es an richtig Spaß zu machen. Und wir verließen nach 2 Stunden strahlend, übersat mit blauen Flecken und alle komplett fertig mit der Welt, doch lachend das Gelände.



Freitag, 12. September 2014

Charles Duna Public Primary School

Frühes Aufstehen, ins Township fahren und mindestens 300 kleine Kinder bespaßen... es ist TOLL! Die ersten beiden Arbeitstage sind rum und ich bin mir zu 183728% sicher, dass ich mit der Entscheidung für 1 Jahr von Zuhause weg und fast an das andere Ende der Welt zu reisen, alles richtig gemacht habe. Die Kinder freuen sich wahnsinning über uns und alle wollen nur noch "sports" machen und nicht mehr in ihren Klassen sitzen und lernen. Obwohl man sagen muss, dass die Schule super organisiert ist, die Lehrer machen einen sehr freundlichen und herzlichen Eindruck und scheinen sehr bemüht um die Kleinen. Auch wenn sie natürlich nicht abgeneigt sind, ihre Stunden an uns abzugeben um ein kleines Päusschen mehr zu haben.


Charles Duna Public Primary School
Ansonsten bestanden die ersten Tage noch aus viel "Who's scared of the lion?", Reise nach Jerusalem, Fischer-Fischer wie tief ist das Wasser und selbst ausgedachten Spielen. Doch das störte keinen, die Kinder sind imme begeistert dabei, rennen um ihr Leben und hängen am liebsten an deinen Armen. Jedes Spiel wird von lautem Geschrei, Gesang, Tanz und Lachen begleitet.
Ein bisschen schwierig wird es jedoch beim Fangen spielen, weil alle immer auf einen zu rennen, gefangen werden wollen und am liebsten sich gegenseitig auf den Boden werfen. Aber auch das können sie stundenlang spielen, meistens sind sie so aufgeregt, dass man kein Spiel zuende erklären kann und deswegen entstehen jede Stunde neue Spielvariationen und meistens auch mindestens noch eine neue Regel von einem der Kinder. Also jeder lernt von jedem und alle haben eine Menge Spaß :)

Unser Sportplatz für das nächste Jahr

Der Plumssack geht rum

Grade 2