Sonntag, 21. Dezember 2014

Ein Teil Südafrikas



World AIDS Day

Am 1.12. war der World AIDS Day und da das Kinderheim, in dem zwei von uns Freiwilligen arbeiten, hauptsächlich Kinder beherbergt, deren Leben von HIV stark beeinflusst ist, wurde ein großes Fest und ein "AIDS-walk" veranstaltet. Wir wurden eingeladen, durften mitlaufen und sollten etwas beim Catering helfen.
Die Veranstaltung war ein großer Erfolg, viele Menschen kamen um das Kinderheim zu unterstützen und sich tolerant, der doch noch sehr umstrittenen Krankheit zu zeigen. Man konnte beispielsweise auch genau vor Ort einen Bluttest machen um sich testen zu lassen, ob man HIV positiv ist oder nicht. Viele Menschen haben hier natürlich Angst vor den Ergebnissen und lassen sich deswegen gar nicht erst testen, was nicht unbedingt der beste Weg einer allgemeinen Verbesserung ist.
Es gab außerdem einen großen Gottesdienst in einem Festzelt, bei dem verschiedene Gemeinden der Umgebung vertreten waren. Immer wieder stimmten verschiedene Menschen aus dem Publikum plötzlich ein Lied an und sofort  stimmte die ganze Versammlung mit ein, stand auf und tanzte zur Musik. So etwas wäre in Deutschland einfach niemals passiert, die Unterschiede in den Kulturen sind immer wieder sehr faszinierend, wunderschön und atemberaubend.
Insgesamt war es ein sehr besonderer Tag für mich, da man sich sehr verbunden mit dem Kinderheim fühlte und somit Teil der südafrikanischen Kultur wurde.

"AIDS- walk"

...windig wie immer


"Love yourself"



"Seventh"

Ein anderes Event bei dem ich mich der südafrikanischen Kultur sehr verbunden und fast komplett "southafrican" gefühlt habe, war bei einem riesigen Rugby Turnier letzten Sonntag. Das Turnier wird öfter an unterschiedlichen Orten in der ganzen Welt veranstaltet, letzte Woche war es zum Beispiel in Dubai und das Team, welches am meisten gewonnen hat, ist dann der endgültige Sieger.
Das Event wurde schon lange bei uns in PE angekündigt und die Leute verkleideten sich als alles mögliche, es liefen einem Spidermans, Krankenschwester und Minions über den Weg.
Südafrika war neben Australien und Neuseeland einer der Favouriten, was sich letztendlich dann auch als eine sehr richtige VErmutung erwiesen hat...
Das Turnier fand in dem Nelson Mandela Bay Stadion statt, in welchem auch Fußballspiele der WM stattgefunden hatten. Zunächst hatten wir Sorge, dass sich das Stadion nicht fülle und die Atmosphäre durch die vielen leeren Plätze etwas abgeschwächt werden würde, doch sobald das erste südafrikanische Spiel stattfand, war uns klar, dass wir uns geirrt hatten. Die Reihen füllten sich, bis schließlich jeder Platz besetzt war und das Stadion ein buntes Gemisch aus Menschen und Flaggen war.
Die Stimmung war unbeschreiblich, wirklich jeder war mit ganzem Herzen dabei und bejubelte sein Team.
Als Südafrika dann schließlich ins Finale kam, schmetterte das ganze Stadion die Nationalhymne und unsere Sitznachbarn guckten uns verdutzt an, als auch wir einigermaßen textsicher mitsingen konnten. Diese ungläubigen Blicke und das fette Grinsen danach waren wirklich Gold und ich fühlte mich zum ersten Mal richtig angekommen und zugehörig in Südafrika. 

SOUTH AFRICAAA

gefülltes Stadium


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