Donnerstag, 30. April 2015

Familytime



So schnell vergeht die Zeit, plötzlich sind die ersten 7 Monate rum und wir warten aufgeregt am Flughafen um unsere Eltern zu empfangen. Die Aufregung hielt jedoch nur die ersten Minuten an, sobald es darum ging auszuchecken, zur Autovermietung zu gehen und schließlich den Weg zur Lodge zu finden, kehrte augenblicklich das vertraute Familiengefühl eines Urlaubs ein.
Insgesamt hatten wir zwei sehr schöne gemeinsame Wochen, in denen wir etwas umhergereist sind und die letzten afrikanischen Sommertage genießen konnten. Der tollste Tag für mich war jedoch, als ich meine Eltern und meinen Bruder mit zur Schule genommen habe. Die Kinder wussten schon länger, dass unsere Familien bald zu Besuch kommen würden und fragten ständig nach, wann sie denn jetzt endlich ihre neuen Freunde kennen lernen würden. Und dann war es endlich so weit, nach einer kurzen etwas schüchternen Phase, die jedoch auch nur ungefähr 5 Minuten anhielt, wurden auch meine Eltern und besonders mein Bruder von den Kids "belagert". Es gab keinen Weg mehr durch die Schule ohne mindestens 3 Kinder an den Händen und mein Bruder hatte einen ständigen kleinen Fanclub um sich herum. Als er dann bei einem Fußballspiel gegen eine andere Schule mitspielte waren Lehrer und Schüler kaum noch zu halten, alle riefen "He's the one", "Benni, my new best friend",...und feuerten ihn von der Seitenlinie an. Leider fing es dann an zu regnen und das Spiel musste abgebrochen werden, trotzdem denke ich dass es eine tolle Erfahrung für alle war und viele neue Freundschaften geschlossen wurden.
Ich denke der Besuch meiner Familie ist sehr wertvoll gewesen, da sie sich jetzt viel mehr ein Bild von meiner Lebenssituation machen konnten und auch das Land besser kennen gelernt haben. Sie waren sehr angetan von der Herzlichkeit der Menschen hier und auch Leonies Bruder hat am ersten Abend schon angemerkt, wie "gechillt" hier doch alle Menschen sind. 

In diesem Sinne nochmal VIELEN DANK, dass ihr diesen weiten Weg für mich auf euch genommen habt!

In der Nähe von Coffe Bay

Hole In The Wall


Hop-on-Hop-off Tour durch Kapstadt

Auch die Kleinsten genießen den Blick vom Tafelberg

Swimminglessons



"Hands on the board and paddle, paddle paddle... don't get lazy, keep your feet up!", dieser Satz wiederholt sich momentan jeden Montag- und jeden Donnerstagnachmittag ums Hundertfache. An diesen Tagen fahren wir nämlich seit dem neuen Jahr mit jeweils 10 Kindern aus der Grade 7 zu einem outdoor pool in Kwazakhele und geben ihnen Schwimmunterricht. Wir fahren die Kinder mit einem unserer Autos, aufgeteilt in zwei Trips zu dem 5km entfernten Pool, wo wir dann insgesamt ca. 1 Stunde im Wasser haben. Hierbei kommt es jedoch immer sehr auf die Zeit des Umziehens an, welche sich gerne durch gemütliches Duschen, Singen, Eincremen,...in die Länge zieht.

Der Schwimmunterricht läuft im Rahmen des Programms "Learn to swim", bei dem versucht wird möglichst vielen Kindern, unter anderem aus Townships, das Schwimmen beizubringen. Da wir Teil dieses Programms sind werden alle Kosten übernommen und verschiedenste Materialien werden uns zur Verfügung gestellt.
Die Schwimmstunden sind zum allgemeinen Highlight geworden, wir werden täglich mehrmals von Kindern aller Altersstufen gefragt, wann sie denn endlich zum Schwimmen dürften und auch die Lehrer erzählen jedem Gast als Erstes, dass wir "ihren Kids" jetzt schwimmen beibringen.

12 o'clock
Einmal eine Stunde ausfallen lassen, weil wir ein Meeting haben? Unmöglich! Es ist jedes Mal ein großer Kampf, dass wirklich nur die Montags- oder die Donnerstagskinder ins Auto einsteigen und sich nicht doch noch eins, zwei unbekannte Gesichter dazwischen schmuggeln. 
Auch für mich persönlich ist der Schwimmunterricht ein Highlight in jeder Woche geworden, zu sehen wie schnell selbst die ängstlichsten Kinder jetzt schon ihren Kopf unter Wasser haben und wir jedes Einzelne individuelle Fortschritte macht, ist immer wieder sehr schön und ein kleiner Erfolg.

ganz schön anstrengend...

Montag, 27. April 2015

"Wie macht der Esel?" -"MUUHH"



Schweine, Kühe, Esel, Pferde... für viele deutsche Kinder nichts Neues. Welches Kind war nicht schon mal in einem Streichelzoo, hat Urlaub auf dem Bauernhof verbracht oder die Pferde auf der Weide nebenan gestreichelt. Für unsere Kinder aus der ersten Klasse war der Trip zur Holmeleigh Farm jedoch ein Wahnsinnsereignis. Früh morgens ging es los, nachdem wir über 200 Sandwiches geschmiert hatten, sammelten wir die Kids und einige Lehrer ein und fuhren gemeinsam zur Farm. Solche Busfahrten sind immer ein riesen Spaß, selbst die Kleinsten singen so laut, dass die Menschen von draußen reingucken und man kann sie kaum auf ihren Plätzchen halten. Bevor wir an der Schule los sind, kamen Eltern zu uns und haben sich bedankt, dass wir ihren Kindern einen solchen Ausflug ermöglichen und erzählten, dass ihr Kind vor lauter Aufregung schon seit 5 Uhr morgens wach war...ein sehr schönes Gefühl.
Der Ausflug war ein voller Erfolg, die Kleinen durften jedes Tier füttern, haben Geräusche geraten, Kühe gemolken und eine kleine Traktorrundfahrt genossen. Sehr amüsant war dann manchmal was die Tiere bei ihnen so für Geräusche machen, als beispielsweise gefragt wurde, wie denn der Esel macht, kam ein kräftiges und einstimmiges "MUHH" als Antwort, was sowohl Leonie und mich. als auch die Besitzerin etwas verdutzt dreinschauen ließ.

So aufgeregt sie auch auf der Hinfahrt waren, auf dem Nachhauseweg gab es dann doch das ein oder andere Kind dem trotz lautem Gesang die erschöpften Augen zufielen.